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Biographien und Lebensgeschichten

Quelle: Heimatverein Calbe

Aus den Informationen des Eulenspiegelbuchs und den örtlichen Begebenheiten, gab es durch den Gründer des Heimatvereins Calbe, neue Überlegungen zur Lokalisierung der Wohnstätte der Fam. Eulenspiegel in Hohendorf bei Calbe. U.a. das der Familie Eulenspiegel vom damaligen Burgherrn Konrad von Hohendorf um 1332 das Fähramt übertragen wurde und dadurch der jugendliche Till seine Fähigkeiten beim "Seiltanz" auf dem Fährseil üben konnte.

Der Ort Hohendorf mit seiner Fährstelle über die Saale war ein wichtiger Übergang für die Fuhrleute. Der Saaleübergang bei Hohendorf mittels Kahn oder Fähre ist schon seit 1268 urkundlich nachweisbar.

Quelle:u.a. Österreichische Nationalbibliothek Wien, www.deutsche-biographie.de
Die Kurzfassung des bemerkenswerten Lebenslaufes von Georg Wilhelm von Hohendorff 1660-1719
Als brandenburgischer Offizier verspielte er 500 Taler, die er als Vorschuß zur Anwerbung einer Kompanie erhalten hatte. Um der Strafe zu entgehen flüchtete er über Venedig nach Konstantinopel. Nach 6 Jahren kehrte er zurück und ging in die Dienste von Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg. Dieser empfahl ihn an den Prinzen Eugen von Savoyen, wegen seiner Sprachkenntnisse. Bei diesem wurde er Oberstleutnant und General-Adjutant. Georg Wilhelm begleitete Prinz Eugen während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701-1714). Nach der erfolgreichen Schlacht bei Turin (07.09.1706) sandte ihn Prinz Eugen nach London, Haag und Berlin, zu den wichtigsten Verbündeten der Haager Allianz gegen Ludwig XIV. In Berlin bat er König Friedrich I. "mit einem tieffen Fuß-Fall" um Verzeihung. Er wurde außerordentlicher Gesandter am franz. Hof und war beteiligt um das Zustandekommen des Friedensvertrags von Rastatt (07.03.1714). Danach wurde er Gouverneur von Kotrijk (Belgien). Er heiratete eine vermögende Niederländerin und starb 1719 in Brüssel. Seine Bibliothek wurde von seiner Witwe, auf Empfehlung Prinz Eugens an Kaiser Karl VI für 60000 Gulden verkauft. Diese Bibliothek umfaßte rund 250 wertvolle Handschriften und über 6700 Bücher und wurde als "Bibliotheca Hohendorffiana" wichtiger Bestandteil der Wiener Nationalbibliothek. 1720 wurde extra ein Katalog über die erworbene Bibliothek gedruckt. In der Chronik der Österr. National Bibliothek steht: "Ihre Aufstellung erfolgte aus Platzmangel offenbar nicht in einem eigenen Raum der Hofbibliothek, denn in den Jahresrechnungen wird neben der Reinigung der Hofbibliothek die der Hohendorfischen Bibliothek getrennt davon aufgeführt". 
 

Gottfried MRAZ

„PRINZ EUGEN“

Ein Leben in Bildern und Dokumenten

SÜDEUTSCHER VERLAG ISBN 3-7991-6224-6

Kapitel V „Der Privatmann“, Absatz Eugens Freundeskreis
Seite 239 ff: „Viel hat ihn mit seinem langjährigen Adjutanten, dem Preußen und Protestanten GEORG WILHELM von HOHENDORFF, verbunden, der aber nach dem Ende des Spanischen Erbfolgekrieges in Belgien blieb.“
Seite 240: „Allen Angehörigen des Eugenischen Freundeskreises gemeinsam ist eine hohe Bildung und eine vorurteilslose Geisteshaltung: HOHENDORFF war Protestant...
Absatz Der Sammler und Mäzen
Während des Spanischen Erbfolgekriegs fand Prinz Eugen in seinem hochgebildeten und selbst bibliophilen Adjutanten GEORG WILHELM von HOHENDORFF eine ausgezeichnete Hilfe. Dieser hat in den Jahren 1713 und 1714, während Eugen in Rastatt mit VILLARS über den Frieden verhandelte, in Paris wertvolle Bände angekauft

Quelle: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich in Preusischen Diensten berühmt gemacht haben, Zweiter Theil 1789

George Abraham von Hohendorf

Königl. Preuss. Major, und im siebenjährigem Kriege, Kommandeur der pommerschen Provinzialhusaren

Er ward in der Mark Brandenburg 1711 gebohren, und war ein Sohn George Abrahams von Hohendorf, auf Wohrin und Falckenberg Erbherrn, und Annen Marien von Pannewitz. Diente als Lieutenant, bei dem jetzigen Graf von der Golzschen Husarenregiment, und ward 1757, da die Provinzialhusaren von den Ständen in Pommern errichtet wurden, wieder als deren Kommandeur angestellt, und hat sich mit seinen Leuten gegen die Russen und Schweden besonders hervorgetan. 1763 ward er, nach erfolgtem Frieden, nebst den Provinzialhusaren wieder reduziret. Starb 1772, und hat eine gebohrene von Wedell aus dem Hause Falkenhagen zur Ehe gehabt, und mit ihr einige Töchter erzeuget

Diese Briefe an Friedrich II. (Friedrich der Große, 24. Januar 1712 - 17. August 1786, König von Preussen), zeigen deutlich wie abhängig der Adel vom König war. Wie ich schon beim Adelsverlust beschrieben habe, hatte der Adel nur beschränkte berufliche Möglichkeiten, vor allem die Frauen. Diese Briefe sind auch ein schönes Beispiel für den verarmten Adel. Interessant ist, aus heutiger Sicht, auch die Schreibweise der Sätze und auch die verschiedenen Schreibweisen gleicher Wörter, erst nach der ersten deutschen Rechtschreibreform von 1876 wurde die Schreibweise einheitlicher.

Quelle: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

Königl. Geh. Staats-Archiv

Akta des Kabinets König Friedrich des Zweiten

die Familie von Hohendorf 1782 - 86

 

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Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König Allergnädigster König und Herr

Franckfurth d. 26. January 1782

Auf Ew. Königl. Majest. allergnädigste Bewilligung ist meine Mutter zu Namslau, des verstorbenen Maj: v. Hohendorfs vom Sasseschen Regiment hinterlaßene Wittwe, zwar auf den in Schlesien bestimten Gnaden Fond für arme Adeliche, mit auf der Liste gesetzt: Allein sie hat obschon seit 2. Jahre verfloßen, noch keine nahe Aussicht in ihrer Tour zur Hebung zu gelangen. Da sie nun nebst ihrer unmündigen Tochter vor jetzt aller Hülffe entblöst; So wage es Ew: Königl: Majäst: Fußfälligst anzuflehen, ihr in Betracht dieser Umstände, den baldigen Genuß dieses Gnaden Fonds, oder ein andres gnädiges Soulagement huldreichst angedeyen zu laßen. Der ich für solche allerhöchste Gnade mit der Submissesten Devotion erstrebe.
Ew: Königl: Majästät
allerunterthänigster und gehorsamster Knecht Hohendorf
Staabs Capitaine bey Printz Leopold Regt:

I_HA_Rep_96_435_H_10_0004 / 0005
Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König
Allergnädigster König und Herr
Namslau d. 27 Junii 1782

Wiederholend bittet die verwittwete Major Johanna Maria Amalia von Hohendorfin gebohrne v. Franckenberg um einen Gnaden Gehalt, aller Demütigst
...
Schon seit dem Tode meines Mannes des gewesenen Majors Johann Friedrich v. Hohendorf von dem Sassischen Infanterie Regiment, welchen den 25 November 1776 erfolget ist, habe ich auf die Gnade Ew: Königlichen Majestaet gehoffet, die Aller Höchst Dieselben sonst den Bedürftigen zu fließen lassen. Ew: Königliche Majestaet sind auch so gnädig gewesen mich auf die Landschafts Pensionen in Schlesien zu verweisen.
Allein Allergnädigster König und Herr seit der Zeit der mir schmeichelnden Hofnung, habe ich noch das wenige Vermögen welches mir übrig geblieben, zugesezet, und ich weis nicht wie ich mich und mein Kind weiter erhalten kann, darauf allen Aussichten bey der Landschaft, die mir sonst so nahe zu sein schienen, von mir weit entfernet sind.
Ich werfe mich also zu Ew: Königlichen Majestaet Füßen und bitte nochmahls allerdemütigst, sich nach Dero Aller Höchsten und Huldreichsten Barmherzigkeit, über mich zu erbarmen und mit damit ich nicht mit meiner unschuldigen Tochter untergehen darf eine Allermildeste Pension ertheilen zu laßen, Die Noth macht es daß ich Ew: Königliche Majestaet wiederholend beunruhige, aber ich verlaße mich auch auf Aller Höchst Dero Gnade, und in diesem Vertrauen bin ich bis jenseits des Grabes mit aller tiefster Devotion
Ew: Königlichen Majestaet
allerdemüthigsten Magd Johanna Maria Amalia verwittibte von Hohendorff gebohrne von Franckenberg

Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König
Allergnädigster König und Herr
Namslau d. 25 August 1782

Die verwitwete Major v. Hohendorff bittet Allerdemüthigst um Allerhuldreichste Unterstützung, bei ihren sehr bedrängten Umständen
Da die Lage in der mein verstorbener Mann der gewesene Major von Hohendorff von dem v. Sasschen Infanterie Regiment, mich und eine unerzogene Tochter hinterlaßen, von Tag zu Tage, seit dem Jahre 1776 her, immer trauriger wird, so werfe ich mich selbst zu Ew: Königlichen Majestaet Füßen, und wage es nochmahls Allerhöchst Dieselben um eine Allermildeste Unterstützung, bey dem für mich und mein Kind notwendig erforderlichen Unterhalte Allerdemütigst zu bitten.
Ew: Königlichen Majestaet höchste Gnade und Barmherzigkeit, worinn soviele Unglückliche Trost finden, auf der einen, und die Wahrheit meiner dürftigen Umstände auf der andern Seite bevestigen meine Zuversicht, daß Allerhöchst Dieselben meine dreustigkeit nicht ungnädig aufnehmen, sondern die Bitte einer Armen Wittwe viel mehr Huldreichst zu erhören, geruhen werden. Wofür ich in tiefstem Danke und mit wahrer Verehrung ersterbe
Ew: Königlichen Majestaet
allerdemütigste verwittibte Major von Hohendorff gebohrne von Frankenberg

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unten im Foto ist die Originalschrift
aller durch lauchtigst groß mächtiger König
aller gnädigster König und Her Her
Namslau d. 21 April 1786

Ew: Königl: Majestät, werfe mich zu dero füßen, und bitte gantz Ergebenst, mir meine sehr große bitte gnädigst nich ab zu schlagen, die Frau obstleutnendt von Steinmetz ist gesturben, welche Eine Pension jährlich von Einhundert rthl gehabt hat, Ew: Königl Majestät haben die gnade gehabt, mir jehrlich 50. rthl zu geben, da ich aber so sehr Elend kranck, und schwach bin, und Glieder reißen, in händen und füßen habe, und geschwullen bin, und ich, mit meiner armen tochter, nicht auskommen kann, ich flehe also in meinen großen schmertzen, und und großen armuth, Ew: Königl: Majestät, um die große gnade, mir diese Pension gnädigst zu Erteillen, oder Einen teil davon, und Ersterbe treu devotest
Ew: Königlichen Majestaet
gantz Ergebenste Dierim Amalia von Hohendorff gebohrne Franckenberg


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Euer Königlichen Majestät unter dem 23sten dieses an mich erlaßenen Allergnädigsten Befehl zu Folge, muß aller unterthänigst melden, daß die Angabe des Majors v.
Hohendorff, Budbergschen Regiments würcklich gegründet, und seine bey Leuthen am Fuß erhaltene Blessur schon seit 14 Monathen aufgebrochen ist, auch da sie nicht
wieder zuheilen will, ihn verhindert hat Dienste zu thun, daher er dann auch schon seit dem November 1784 als kranck, in denen monathlichen Rapports angegeben
worden, ohne daß die bißher noch immer gehabte Hoffnung zur Beßerung abzusehen ist. Geruhen also Euer Königlichen Majestät seine allerunterthänigste Bitte
zu erhören, und ihn mit der vacanten Landraths Stelle der er vorstehen kann, zu begnadigen, so ist er gut, und auf das Allergnädigste versorgt.
 
Wesel den 28ten January
1786.

Quelle: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. 1813,7/12 ## 08.07.1813

 Anzeige von Todesfällen

Allen hohen Gönnern, hochgeschätzten Verwandten, Freunden und Bekannten mache ich mit tief gebeugtem Gram den für mich, die hinterbliebene Gattin und alle die Meinigen so höchst schmerzlichen Verlust meines lieben ältesten Sohnes, des königl. preuß. Majors und Commandeurs des 2ten Reservebatallions ersten Oberschlesischen Infanterieregiments, Ritters des Ordens pour le merite und des eisernen Kreuzes, Johann Friedrich von Hohendorff, im 29ten Jahre seines Alters, bekannt. Nach einer am 7ten Mai erhaltenen sehr schweren Verwundung am Schenkel, bei einem Ausflug vor Glogau, endete er, nach unaussprechlichen Schmerzen und mit großer Standhaftigkeit, sein schönes Leben im treuen Dienst für seinen König und sein Vaterland, den 24ten Juni Nachmittags um 4 Uhr zu Bresslau. Er genoß die Gnade seines Königs, das schätzbare Vertrauen, die Liebe seiner Herren Kameraden, welchen ich hiermit meinen innigst ergebenen Dank sage; auch halte ich mich meinerseits der gütigen Teilnahme aller derer, die ihn und mich kennen, überzeugt, welches mir in meinem Greisen Alter, wo ich in 4 Monaten zwei edle Söhne verlohr, eine Tröstung gewähren muß, und verbitte jede Beileidsbezeigung gehorsamst.

Riedewitz im Schwiebußer Kreise, den 1ten Juli 1813.

v. Hohendorff, Obrist von der Armee, Ritter des Ordens pour le merite

Charlotte v. Hohendorff, als zweite Mutter.

Amalie v. Hohendorff, Wittwe des Verstorbenen.

Marie v. Hohendorff, als Tochter.

Caroline v. Hohendorff, als Schwester.

Wilhem v. Hohendorff, Lieutenant im Füſilier-BaYtaillon v. Borck.

Emilie verwittwete v. Hohendorff, als Schwägerin.

Gustav v. Hohendorff.

Carl v. Hohendorff, königl. Cadet

 

Quelle:Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz

Antrag auf das "von" im Namen

17.03.1914 Heirat

von Landwirt Oskar Arthur Friedrich von Hohendorff *15.06.1884 Berlin (Eltern Stationsvorsteher Karl Friedrich Otto v. H. und Emma Lietzner) und Anna Bertha Sophie Putzar *04.03.1884 Greifswald (Eltern Photograph Alex Putzar und Wilhelmine Klabuhn)

18.03.1914 Berlin,

einem löblichen Polizei-Präsidenten unterbreiten die Antragsteller untertänigst die gehorsamste Bitte den am 10. Dezember 1906 zu Berlin unehelich geborenen Knaben Hans Joachim Putzar, nachdem sich die Bittsteller mit dem heutigen Tage durch Überreichung anliegender Heiratsurkunde als Eheleute ausweisen, geneigtese eine Namensänderung dahin bewilligen zu wollen, das Hans Joachim Putzar, da er jetzt größer und verständiger wird, für die Folge den Namen Hans Joachim Putzar genannt von Hohendorff oder Hans Joachim Hohendorff, mit gütigster Genehmigung führen darf. ...

29.04.1914 Königliches Standesamt 1Danzig, 

Vorgeladen erscheint die Frau Anna Bertha Sophie von Hohendorff geb. Putzar wohnhaft in Danzig Elisabethwall No.6 und erklärte mit dem Gegenstand ihrer Vernehmung bekannt gemacht, folgendes: Mein Ehemann ist nicht der Vater meines am 10. Dezember 1906 zu Berlin unehelich geborenen Knaben Hans Joachim Putzar

05.05.1914 Potsdam,

Königlichen Heroldsamt in Berlin, Die Namenserteilung hat im vorliegenden Falle durch die Erklärung des Ehemannes gemäß §1706 B.G.B. zu erfolgen. Bevor ich die Antragsteller entsprechend bescheide, ersuche ich ergebenst, zu den Antrag Stellung nehmen zu wollen. M.E. kann dem Kinde durch die Erklärung des Ehemanns nur der Name Hohendorff ohne Hinzufügen des Wortes "von" erteilt werden.

Königl. Geh. Staats-Archiv
Akta des Kabinets König Friedrich des Zweiten
die Familie von Hohendorf 1782 - 86, I_HA_Rep_96_435_H_10_0007

 
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Der Katalog, über die 1720 erworbenen Bücher von Georg Wilhelm von Hohendorf
Österreichische Nationalbibliothek Wien
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Till Eulenspiegel Gedenkstein in ehemals Hohendorf bei Calbe
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